Beschreibung

Dort, wo heute alljährlich das große Kirchweihzelt steht, befand sich der Standort des einstigen Schlosses zu Reckendorf. Als Erbauer der ersten Schlossanlage kommt mit großer Wahrscheinlichkeit der bereits 1349 bezeugte Eckart von Schefstal in Betracht. Aus Urkunden der Staatsarchive Bamberg und Würzburg lässt sich belegen, dass mit Sicherheit ab 1597 - vielleicht sogar schon früher - das Schloss- anwesen mit einer Schank- und Braugerechtigkeit ausgestattet war, die seit dieser Zeit ununterbrochen bestand und ausgeübt wurde. Die Schlossanlage erlebte in den folgenden Jahrhunderten eine wechselvolle Geschichte. So wurde sie im Bauernkrieg 1525 vollständig zerstört. Im Jahre 1535 kaum wieder aufgebaut, wurde sie ab 1552 mehrfach willkommenes Plünderungsobjekt des berüchtigten Markgrafen Albrecht Alcibiades. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts verfiel das Wasserschlösslein zusehends und wurde schließlich vollständig abgetragen. Lediglich die Brauerei mit Gastwirtschaft blieb erhalten. Im Jahr 1926 gelangte das Anwesen schließlich im Wege der Schenkung in den Besitz des Bischöflichen Domkapitels zu Würzburg. Ein neues Kapitel Auf Bitten des seinerzeit in Reckendorf amtierenden Pfarrers pachtete 1930 der gebürtige Reckendorfer Georg Dirauf Brauerei und Gastwirtschaft. Der jährliche Bierausstoß betrug bei Übernahme lediglich 400 Hektoliter. Im Jahre 1952 erwarb Georg Dirauf das Brauereianwesen käuflich. Georg Dirauf erlernte das Brauer- und Mälzerhandwerk in der Brauerei Zeck in Reckendorf. Anschließend war er in Braustätten in Thüringen, der Schweiz, Frankreich, Frankfurt und Wuppertal tätig. Im Jahre 1938 legte er seine Meisterprüfung ab. Aus dieser ursprünglich kleinen und völlig unrentablen Landbrauerei entwickelte sich dank der Initiative des Georg Dirauf im Laufe der Jahre ein statt- licher Betrieb, dessen ständig wachsender Kundenkreis laufend Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen erforderlich machte. Nach dem Tode von Georg Dirauf leitete seine Tochter Lonia Eichhorn das Unternehmen. Als deren Nachfolger lenkt heute ihr Sohn, Diplom-Ingenieur und Braumeister Dominik Eichhorn die Geschicke der Brauerei. Für die Zukunft Seit dem Ende der achtziger Jahre durchlief fast der gesamte Brauereibetrieb ein umfangreiches Investitionsprogramm zur Erhöhung der Ausstoßkapazität und Sicherstellung der Produktqualität. Dabei wurde bei allen technischen Maßnahmen den Belangen des betrieblichen Umweltschutzes Rechnung getragen. Die Schlossbrauerei präsentiert sich heute somit brautechnisch auf höchstem Niveau. Der Verbraucher kann aus einem Komplettsortiment von derzeit elf Bierspezialitäten, einem Biermischgetränk sowie vierzehn alkoholfreien Getränken aus eigener Herstellung wählen. Alle Erzeugnisse präsentieren sich dem Kunden in einer ansprechenden Produktausstattung. Qualität und ein überzeugendes Erscheinungsbild sind die besten Voraussetzungen für den zukünftigen Markterfolg.