Bayern entgegen dem bundesweiten Trend mit Plus.

Bayern entgegen dem bundesweiten Trend mit Plus.

Während die bayerische Brauwirtschaft mit einem blauen Auge durchs zweite Coronajahr kam und als einziges Bundesland ein Plus (2,1 Prozent) verzeichnen konnten, belegen die bundesweiten Zahlen für die gesamte Bundesrepublik ein neuerliches Absatzminus von 2,2 Prozent im Jahr 2021.

Dennoch, so berichtet der Bayerische Brauerbund heute, ist die Talsohle der Corona-Krise noch nicht durchschritten. Vor allem die geschlossene Gastronomie, der fehlende Tourismus und die ausgefallene Volksfestsaison dämpften den Inlandsabsatz, sodass zum Vorkrisen-Absatzniveau noch immer rund 50 Millionen Maß fehlen.

Lichtblicke Hell-Bier-Trend und Exportrekord

Die schmerzlichen Verluste im Inlandsabsatz konnten in Bayern durch den anhaltenden Trend zum Bayerischen Hellen aufgefangen werden, das vor allem außerhalb Bayerns und auf Kosten von Pils gewann. Auch das Allzeithoch beim Bierexport in Drittländer stimmen Bayerns Brauer zuversichtlich. Bayerische Weißbiere und anderen Bierspezialitäten sind nicht nur hierzulande beliebt.

Die Einzelschicksale hinter den Zahlen

Die allgemeine Lage der Branche spiegelt jedoch lediglich einen Mittelwert wieder, hinter dem sich viele einzelbetriebliche Schicksale verbergen. So haben mittlerweile fünf weitere bayerische Traditionsbrauereien aufgeben müssen und den Braubetrieb eingestellt. Die individuelle Betroffenheit von den gravierenden Verschiebungen der Bierabsatzwege sei, so Georg Schneider, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, zwar nicht unmittelbar eine Frage der Brauereigröße, dennoch träfen sie gerade Betriebe, die ihren Absatzschwerpunkt auf die Gastronomie sowie auf Feste und Veranstaltungen gelegt hätten, und die seien eben vor allem im brauwirtschaftlichen Mittelstand zu finden.

Zum herben Absatzverlust erreicht die Brauereien eine regelrechte Kostenexplosion in vielen Bereichen: Rohstoffe, Verpackungen, Energie, Logistik und sogar Etiketten und Kronenkorken verzeichneten in kürzester Zeit gewaltige Preisanstiege, sodass von manchen Brauereien angekündigte Preiserhöhungen zum Frühjahr bereits heute von den Kosten eingeholt wurden. Erst im Januar hatten die Betriebe zudem eine Lohnerhöhung um 2,3% zu verkraften.

Schneider fordert von der Politik Planungssicherheit für Bayerns Brauereien. „Es wird herausfordernd sein, nach der Pandemie gerade im Gastgewerbe wieder Tritt zu fassen. Ob die Menschen auf die Einladung zum Besuch eines Volksfestes oder größerer Veranstaltungen wieder mit Unbefangenheit und Freude reagieren, ist alles andere als sicher. Die notwendige Sicherheit in der Planung und Durchführung der Volksfeste und Veranstaltungen ist jedoch eine Grundvoraussetzung, damit wir wieder zur „alten Normalität“ und zu einem bayerischen Lebensgefühl zurückfinden, wie wir das für ein gedeihliches Umfeld im Biergeschäft brauchen“, so Schneider.

Quelle und Foto: Bayerischer Brauerbund e.V.

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