Die Deutsche Brauwirtschaft

Die Deutsche Brauwirtschaft

Die offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2021 werden erst in der kommenden Woche erwartet. Alkoholfreie Biere, die sich seit Jahren positiv entwickeln und immer beliebter werden, sind in der amtlichen Statistik nicht enthalten.

Der Lockdown der Gastronomie bis hinein ins Frühjahr sowie die Absage tausender Veranstaltungen haben die Braubranche abermals schwer getroffen. Ein Großteil der deutschen Brauereien ist stark vom Gastronomie- und Veranstaltungsgeschäft abhängig und hat seit Beginn der Corona-Pandemie verheerende finanzielle Verluste erlitten. Die Umsatzeinbußen dürften das Absatz-Minus noch übersteigen, weil für Brauereien die Wertschöpfung in der Gastronomie und bei Events deutlich höher ist als im Handel.

„Die Hoffnung, die Talsohle endlich durchschritten zu haben, hat sich für viele Betriebe leider nicht erfüllt. 2021 war für die Brauereien erneut ein außerordentlich schwieriges Jahr“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, in Berlin.

Während auch der Handelsabsatz 2021 deutlich unter den Erwartungen der Branche geblieben sei, habe sich zumindest der Export zuletzt stabilisiert. Im vergangenen Jahr lag der Ausfuhranteil des in Deutschland gebrauten Bieres laut Brauer-Bund bei über 18 Prozent. Dies entspricht nach dem starken Einbruch 2020 einem Zuwachs der Exportmenge von über 3 Prozent.

Für das laufende Jahr rechnet der Dachverband für die 1.500 Brauereien in Deutschland allenfalls mit einer langsamen Erholung des Marktes. Verunsicherte Verbraucherinnen und Verbraucher, verschärfte Zugangsregeln für die Gastronomie und die Absage vieler öffentlicher und privater Veranstaltungen wirken sich für die von mittelständischen und handwerklichen Familienbetrieben geprägte Brauwirtschaft beinahe wie ein erneuter Lockdown aus. Viele Gastwirte haben ihre Lokale mangels Rentabilität bereits freiwillig geschlossen. Die Folge ist, dass auch immer mehr Brauereien im Januar erneut Kurzarbeit anmelden mussten und die Fassbierabfüllung nur mit gebremstem Schaum läuft. „Die Omikron-Welle trifft auf Betriebe, die durch die Auswirkungen der nunmehr fast zwei Jahre andauernden Krise bereits stark geschwächt sind und nicht selten mit dem Rücken zur Wand stehen. Das gilt für Gaststätten genauso wie für Brauereien, wobei letztere meist auf ihrem Schaden sitzen bleiben, weil sie nur in äußerst seltenen Fällen in den Genuss der Entschädigungsregelungen der Bundesregierung kommen“, so Eichele.

Erschwerend kommt nach Angaben des Brauer-Bundes hinzu, dass für die Brauereien die Preise für Rohstoffe, Verpackungen, Energie und Logistik regelrecht durch die Decke gehen. So haben sich die Kosten für Transportpaletten innerhalb eines Jahres verdoppelt und die Preise für Malz als wichtiger Braurohstoff um bis zu 60 Prozent erhöht. Noch extremer fallen die Preissteigerungen bei Strom und Gas aus. „Der historische Absatzeinbruch auf dem Biermarkt trifft auf eine nie gekannte Preisexplosion – für viele Betriebe wird das zu einer existenziellen Bedrohung“, so Eichele.

Quelle: Deutscher Brauer-Bund
Foto: Claude Piche by unsplash.com

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