Braumeister Christian Pöpperl hat es wieder getan. In Tongefäßen, sogenannten Quevris, hat er zum zweiten Mal ein „Urbier“ gebraut, so wie das die Sumerer schon vor 5000 Jahren gemacht haben.
Die vier Quevris mit einem Fassungsvermögen von jeweils 1000 Litern wurden in Georgien gefertigt. Am Gut Wildshut hat man sie bis zum Hals im Boden vergraben. „Das Vergraben hatte den Sinn, die Maische vor Frost zu schützen. Außerdem herrschen im Boden konstant kühle Temperaturen“, so Chefbraumeister Christian Pöpperl. Genauso funktioniert es auch heute. Im Herbst 2017 – am 29. September zu Michaeli - kam die Maische in die Tongefäße und "überwinterte", es gärte und reifte. Rechtzeitig zu Georgi – am 23. April – wurde das Wildshuter Urbier in Tonflaschen mit Bügelverschluss abgefüllt.
Pöpperl verwendet für sein Urbier alte und fast vergessene Getreidesorten. Sie werden am Biergut angebaut und in der eigenen, kleinen Mälzerei vermälzt: Laufener Landweizen, Ebners Rotkorn und Alpine Pfauengerste. Statt Hopfen verwendete Pöpperl Datteln, Akazienhonig, Schafgarbe, Anis, Koriander und Safran.
Entstanden ist eine Bierspezialität mit zitrus-kräuterartiger Aromatik. Das Spiel zwischen lebendiger Säure, Trockenheit und Rezenz überraschen Gaumen, Zunge und Kehle.
Wer das Urbier probieren will, muss schnell sein, denn es wurden nur 3.500 0,5-Liter-Flaschen abgefüllt.
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Foto: Braumeister Christian Pöpperl, Stiegl