In mehreren sächsischen Braustätten der Radeberger Gruppe wird gestreikt. Die NGG (Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten) will mit den Aktionen auf Bezirksebene mehr Druck auf laufende Tarifverhandlungen in Sachsen und Thüringen bewirken.
VBetroffen sind die Brauereien in Freiberg, Radeberg, Krostitz und Leipzig (Sternburg) – alle vier Braustätten gehören zu Deutschlands größtem Brauereikonglomerat, der Radeberger Gruppe. Die Forderung der NGG: sieben Prozent mehr Lohn zudem sollen Auszubildende 100 Euro mehr bekommen.
Uwe Ledwig, Verhandlungsführer der NGG Ost, verweist auf das niedrige Lohnniveau in Sachsen und Thüringen. Es liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt - die NGG spricht von 4.000 Euro auf’s Jahr gerechnet. „Der Osten will nicht nachrangig behandelt werden,« betont Ledwigdeshalb gegenüber dpa.
Spürbare Auswirkungen
Die Warnstreiks haben bereits zu weitreichenden Störungen geführt: Produktionsstillstand, verzögerte Abfüllung und verschobene Lieferungen. Bei Radeberger wird schon von drohendem wirtschaftlichem Schaden in der derzeitigen Hochsaison gesprochen.
Mit der Höhe der Forderungen sind die Arbeitgeber selbstredend nicht einverstanden. Sie vermissen den Marktbezug. Die NGG habe den Rückgang im Bierabsatz, der bei rund 7 Prozent liege, nicht im Blick und gefährde stattdessen Arbeitsplätze.
Noch haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt, sie kündigen jedoch Gesprächsbereitschaft an, sobald von der Gewerkschaft entsprechende Signale kommen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. August angesetzt; weitere Streikaktionen bleiben möglich .
Quelle: Quelle: dpa (via Süddeutsche Zeitung, 10.07.2025)
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