Genossenschaftsbrauerei Rötz sucht einen Retter

Genossenschaftsbrauerei Rötz sucht einen Retter

Die Genossenschaftsbrauerei Rötz (Landkreis Cham) hat am Montag, 13. Oktober 2025, Insolvenz beim Amtsgericht Regensburg angemeldet. 

Der Schritt war laut Rosemarie Lankes unausweichlich. Die Rechtsanwältin ist die Verfahrensbevollmächtigte. Zahlungsunfähigkeit – ein hartes Wort für eine Brauerei, die seit über 100 Jahren zur Region gehört. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Hans-Peter Lehner bestellt. Die Löhne der 19 Mitarbeitenden (darunter vier Vollzeitkräfte) sind bis Ende November gesichert. Danach entscheidet sich die Zukunft – wohl auch am langen Arm eines Investors.

Warum es so weit kam

Kosten, Kosten, Kosten. Energiekosten „extrem gestiegen“, Rohstoffe teils verdreifacht, dazu höhere Personalkosten durch den Mindestlohn – und ein spürbarer Umsatzrückgang in der gesamten Braubranche. Wer die letzten Jahre in der Gastronomie und im Handel beobachtet hat, wundert sich kaum: weniger Konsum, mehr Zurückhaltung, mehr Kostenrisiken. Kleinere Betriebe trifft das zuerst – und am empfindlichsten.

Pfleghof mit Patina

Die Rötzer Brauerei ist im denkmalgeschützten Pfleghof untergebracht. Nur rund 20 Prozent des Gebäudeensembles nutzt die Genossenschaft derzeit; der Rest steht leer und ist sanierungsbedürftig. Klingt nach Last – kann aber auch Chance sein: Wer investiert, investiert in Handwerk, Geschichte und einen Ort, der Bierkultur atmet.

Wie es weitergehen könnte

Bis spätestens Ende November soll klar sein, ob ein Investor einsteigt – idealerweise jemand, der das Ensemble kauft, saniert und den Betrieb als Ganzes fortführt. Ein Mitbewerber habe bereits Interesse signalisiert. Reichen Mut, Kapital und eine verlässliche Perspektive in einem fordernden Markt? Wir warten ab. 

 

Foto: Adobe Stock
Quelle: merkur.de 

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