Beschreibung

Eine urfränkische Klosterbrauerei im Wandel der Jahrhunderte Vom Benediktinerkloster zur Klosterbrauerei war’s für die Weißenoher Klosterbrüder Ende des 11. Jahrhunderts nur ein kleiner Schritt. Schließlich war das Bierbrauen ein fester Bestandteil klösterlichen Lebens, und nicht nur zur Fastenzeit zählte der beliebte Gerstensaft zur Grundernährung der Bevölkerung. So nehmen wir an, dass der Beginn des Bierbrauens in Weißenohe gleichzusetzen ist mit der Stiftung des Benediktinerklosters um 1050. Damit zählt unsere Klosterbrauerei zu den ältesten in Deutschland und wird in zahlreichen Publikationen als die älteste Brauerei Frankens geführt. Dabei ging es hinter den Klostermauern beileibe nicht immer christlich zu. 1801 schrieb Pfarrer Schrettinger in sein Tagebuch: „Am 6. Januar bekamen einige einquartierte fränkische Soldaten eine Tracht Stockschläge, weil sie eine Tür eingesprengt hatten und auf den Braumeister mit bloßen Säbeln eindrangen, da er ihnen nicht jedes Mal „ein Frischen“ (Maß Bier) vom Keller brachte.“ Im Laufe vorangegangener Jahrhunderte wurden das Kloster und die dazugehörigen Liegenschaften mehrmals zerstört, aufgebaut und zwischen den Bischöfen und Fürsten hin und her getauscht. In der Säkularisation, im Jahre 1803, wurde der gesamte Gebäudekomplex an Privatpersonen veräußert. Zuletzt ging das Klostergebäude an einen Nürnberger Geschäftsmann, während die Klosterkirche auch heute noch als Pfarrkirche dient. Der vormals klösterliche Braumeister führte die Braustätte zunächst weiter. Bis er schließlich aus wirtschaftlichen Gründen aufgab und sein Braurecht nebst Braustätte 1827 an den Braumeister Friedrich Kraus verkaufte. Jener führte fortan die „fränkische Dreifaltigkeit“ aus Brauerei, Gastwirtschaft und Landwirtschaft - mit wachsendem Erfolg. Seither ist die Brauerei in unserem Familienbesitz. Heute wird die Brauerei in der fünften Generation von Urban Winkler und seiner Frau geführt, tatkräftig unterstützt von 13 Mitarbeitern. Versorgungsengpässe zwangen uns 1943 dazu, den Gaststättenbetrieb einzustellen. Inzwischen wuchs eine neue Generation heran und im Frühjahr 2000 war es schließlich so weit: Franz Winkler eröffnete die traditionsreiche Brauereigaststätte mit Gartenbetrieb in neuer Frische.