
„Der beste Trank, den einer kennt, wird ainpöckhisch Bier genennt.“ So schrieb Martin Luther – und gab Einbeck damit eines der schönsten historischen Bierkomplimente.
Aus „Ainpöckhisch Bier“ wird Bockbier
Schon im 14. Jahrhundert genoss das Bier aus Einbeck einen herausragenden Ruf. Rund 700 Brauherren produzierten mehr, als die Stadt selbst trinken konnte. Der Stadtrat kaufte die überschüssigen Mengen auf und sorgte für den Export: nach Amsterdam und Reval, in den hohen Norden und weit in den Süden. Die Einbecker brauten stark – damit das Bier die langen Reisen überstand und am Ziel noch wohlschmeckend war.
Vor allem München verliebte sich in das kräftige Ainpöckische. 1614 holte man Braumeister Elias Pichler ins Hofbräuhaus, damit er dort das begehrte Starkbier braue. Die Münchner machten aus dem „Ainpöckischen“ in breitem Dialekt „Oanpock“ – und schließlich schlicht Bock.
Ohne Einbeck kein Bockbier. Punkt.
Einbecker Böcke – stark wie eh und je
Das Einbecker Brauhaus beherrscht das Starkbierbrauen seit Jahrhunderten – und spielt gerne mit Varianten. Es gibt den Mai-Ur-Bock im Frühjahr, den Winter-Bock im Herbst sowie das ganze Jahr über Ur-Bock Hell, Ur-Bock Dunkel und den Weizen-Bock, goldgelb mit feiner Hefetrübung. Eine besondere Rarität ist der Whiskey-Barrel-Bock: ein dunkler Doppelbock, der in Bourbonfässern nachreift.
Kann Einbeck nur Starkbier?
Natürlich nicht. Mit „Null Bock“ hat die Brauerei das vermutlich weltweit einzige alkoholfreie Bockbier auf den Markt gebracht – und für reichlich Aufmerksamkeit gesorgt. Auch Pils, Helles, Landbier, Dunkles gehören zum Sortiment.
Und eben das Einbecker Lager, das uns heute erfreuen darf: leichter, strahlender Biergenuss aus der Geburtsstadt des Starkbiers. Golden, klar – und goldrichtig für die manchmal etwas hektischen Tage vor Weihnachten.
Sehr zum Wohle!
Fotos: © Einbecker Brauhaus
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