Bierkalender Edition Deutschland
Einbecker Ainpöckisch
Am 4. Advent lassen wir Martin Luther zu Wort kommen: „Der beste Trank, den einer kennt, wird Ainpöckisch Bier genennt."
Das Bier aus Einbeck war schon im 14. Jahrhundert weit über die Grenzen der Hansestadt bekannt und beliebt. 700 Brauherren brauten mehr, als die Bürger der Stadt trinken konnten. Der Stadtrat kaufte die Überproduktion auf und sorgte für deren Vermarktung im gesamten deutschen Raum und im Ausland - von Amsterdam im Westen bis Reval im Osten. Das Bier gelangte in den hohen Norden und nach Süden.
Vor allem die Münchner liebten das Ainpöckische. 1612 holten sie den Einbecker Braumeister Elias Pichler ans Hofbräuhaus, auf dass er das gute Starkbier braue. "Ainpöckisches" nannten die Bayern das Bier nicht, sie sagten bayerisch "Oanpock" dazu, und schließlich nur noch "Bock". Ohne Einbeck gäbe es also kein Bockbier.
Das heutige Bier erinnert an jenes Gebräu, das damals von Einbeck aus die Welt eroberte. Gebraut nach traditioneller Rezeptur, unfiltriert und hopfenbetont. Sehr zum Wohle.
Bierkalender Edition Österreich
Freistädter Black Bock
Die Braucommune zu Freistadt ist einzigartig. Nirgends sonst auf der Welt kann man zum Brauereibesitzer kraft Grundstückskauf werden. Die 'Communarden' bescheren uns mit ihrem preisgekrönten Black Bock.
149 Häuser der Freistädter Innenstadt sind mit Anteilen an der Braucommune, an der Brauerei ausgestattet - seit 1770 und im Grundbuch festgeschrieben. Glückliche Haus- und Grundbesitzer, sie sind auch Brauereibesitzer! Wird das Haus verkauft, gehen die Brauereianteile in den Besitz des Käufers über.
Braumeister Johannes Leitner hat im Jahre 2014 eine schwerwiegende Entscheidung getroffen. War das Freistädter Bockbier bis dato hell, braute er nun einen dunklen. Der Black Bock war nicht bei allen 'Communarden' beliebt. Man gibt Liebgewonnenes ja nicht gerne auf. Heute ist es anders, der dunkle Bock wird von allen Freistädtern heiß geliebt. Wer einmal beim Bockanstich im Innenhof des Brauhauses zugegen war, weiß es.
Auch die Juroren und Jurorinnen des European Beer Star zeigten sich auf Anhieb begeistert, sie prämierten die Idee des Baumeisters. Black Bock erhielt einen Award in Gold.
Darauf ein Bier! Prost.
Craft Beer Advent Calendar
Nittenauer Saphirator
Wir bleiben auch heute stark und beim Doppelbock. Dazu reisen wir in die Oberpfalz. Das Brauhaus Nittenau präsentiert seinen Saphirator.
Ganz am Anfang, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, stand in Nittenau in der Oberpfalz ein Kommunbrauhaus. Die Bürger der Gemeinde brauten dort ihre Bierwürze. Gärung, Lagerung und Reifung fand in den Kellern "daheim" statt. Das war so bis Sigmund Pirzer und Hans Jakob 1923 das Brauhaus übernahmen, denn die brauenden Bürger wurden immer weniger. Die beiden sicherten so den Erhalt der Braustätte. 2006 wurde neu gebaut
und fünf Jahre später trat der junge Sebastian Jakob, studierter Diplom-Braumeister, in den Dienst der elterlichen Brauerei.
In Jakobs Sudhaus entstehen viele verschiedene Biere; traditionelle, wie das goldprämierte Stockenfelser Geisterbräu (dunkles Lager) und sehr moderne, wie "Le Chauffeur". Das war das erste alkoholfrei IPA in Deutschland. Es wurde 2014 gemeinsam mit der Kreativbrauerei Kehrwieder (dort heißt das Bier ü.n.N.) entwickelt und heimst immer wieder Preise ein.
Jakob liebt das Spiel mit dem Hopfen, immer wieder nutzt er dessen Aromen für seine Kreationen. Das ist auch beim Saphirator der Fall, der helle Doppelbock ist mit der wunderbaren Hopfensorte Saphir gebraut.
Sehr zum Wohle.