Den 24 Angeklagten wird schwerer gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Im Zeitraum von Januar 2009 bis November 2017 sollen die Mitarbeiter einer Grazer Braustätte der Brau Union Österreich Bier und andere Getränke im Gesamtwert von über 1.7 Millionen Euro "mit Bereicherungsvorsatz" aus der Brauerei mitgenommen haben. Ihnen wird schwerer gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Sie müssen mit Freiheitsstrafen zwischen 6 Monaten und 10 Jahren rechnen.
Die Angeklagten machten sich die in der Brauerei geduldete Praxis, abgeschriebene Bruchware mitnehmen zu können, zu Nutze. So buchten sie tatsächlich verkaufsfähige Ware als Bruchware aus. Die Ware wurde dann entweder von den Angeklagten oder von dritten Personen vom Gelände der Brauerei weggebracht und verkauft.
Ein Großteil der Angeklagten konnte sich damit ein monatliches Zusatzeinkommen von mehr als 400 Euro verschaffen. Gestohlen wurden vorwiegend alkoholische Getränke, darunter vor allem Kisten und Kartons der Marke Puntigamer Bier, gelegentlich auch alkoholfreie Getränke.
Entdeckt wurde die Vorgehensweise im November 2017, als Aufnahmen aus den Überwachungskameras am Gelände der Brauerei ausgewertet wurden.
Nicht nur die Brauerei wurde durch das Vorgehen geschädigt. Auch der Staat Österreich beklagt entgangene Biersteuer in Höhe von 240.000 Euro.
Quelle: Landesgericht für Strafsachen Graz
Foto: Brau Union Österreich