Brandbrief des Baden-Württembergischen Brauerbundes

Brandbrief des Baden-Württembergischen Brauerbundes

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmann,
sehr geehrte Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut,
sehr geehrter Landwirtschaftsminister Peter Hauk
und sehr geehrte Fraktionsvorsitzende des Landtages von Baden-Württemberg,

die Frage, ob Bier Heimat oder Heimat Bier braucht, entscheidet sich oft erst, wenn eine Brauerei ihre Tore schließt...

Die aktuell herrschende Corona-Pandemie hat bereits dramatische und existenzbedrohende Auswirkungen für die 210 Brauereien in Baden-Württemberg. Die Gaststätten sind geschlossen. Die Feste und Veranstaltungen abgesagt. Damit fällt der wichtigste Absatzweg gerade für die regionalen und mittelständischen Brauereien aus!

Hinzu kommt, dass diese Brauereien in vielen Fällen Verpächter der Gaststätten sind und mit Ihren Darlehen dazu beigetragen haben, Leben in die Gastronomie zu erhalten, damit für die Gäste gemeinsam mit den Gastronomen die Gastronomie lebenswert bleibt. Viele dieser Brauereien haben über 50 Mitarbeiter und können daher nicht am Soforthilfeprogramm von Baden-Württemberg teilnehmen. Bayern, das Brauereimäßig ähnlich strukturiert ist, hat dieses Programm für Betriebe bis 250 Mitarbeiter aufgelegt. Dies sollte Baden- Württemberg zur aktiven Unterstützung seiner mittelständischen und regionalen Brauereien auch tun.

Der Motor der baden-württembergischen Brauwirtschaft läuft sonst große Gefahr „abgewürgt“ zu werden. Das kann nicht im Interesse der Menschen oder der Politik sein.

Der erste richtige Schritt ist mit dem vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg aufgelegten Soforthilfeprogramm getan. Wir müssen jedoch betonen, dass Hilfen nur Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeiten erhalten. Für die Mehrheit unserer regionalen Brauereien steht keine Hilfe zur Verfügung.

Viele dieser Brauereien bestehen seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten und sind daher regional tief ver- wurzelt. Die benötigte Soforthilfe stellt sicher, dass dieses Kulturgut auch in der Zukunft bestehen bleibt.

Wir bitten daher um eine dringende Nachbesserung des Soforthilfeprogramms. Auch Brauereien mit bis zu 250 Beschäftigten, so wie es auch in Bayern ist, sind in einer existenzbedrohenden wirtschaftlichen Lage und benötigen einen finanziellen Zuschuss des Landes.

Bitte unterstützen Sie Ihre baden-württembergische Bierkultur.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Walter Janitz, Geschäftsführer
Matthias Schürer, Präsident

Foto: (c) AdobeStock

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