Corona und die Brauwirtschaft

Corona und die Brauwirtschaft

Schlag auf Schlag wurden die Einschränkungen stärker. Mitte Februar bat man die Besucher der Stuttgarter Messe Intergastra auf Händeschütteln zu verzichten. Die Autorin dieses Beitrags besuchte zur selben Zeit die Beer & Food Attraction in Rimini und staunte bei der Anreise über den Gesundheitscheck am Flughafen von Bologna: Fiebermessen! Sie wurde zum Glück hellhörig und nutzte die Händedesinfektion in den Toiletten der Veranstaltung in Rimini eifrig.

Absagen von Messen folgten. Sportveranstaltungen wurden zuerst ohne Zuschauer ausgetragen, inzwischen gestrichen, genauso wie Musikveranstaltungen. Bald erließen viele Länder Reiseverbote. Es folgte die Schließung von Bars, Restaurants und Tanzlokalen.

Gestern wurde die Verschiebung der Fußball-Europameisterschaft beschlossen. Erinnern wir uns kurz an die Statements der Brauereiverbände aus den letzten Jahren: Vor allem die Fußball-Großveranstaltungen versprechen den Brauereien wichtigen Umsatz.

Stay at home

Die Menschen richten sich auf die Zeit zu Hause ein. Es wird vorgesorgt und zum Teil in Panik gekauft. Das Konsumforschungsunternehmen GfK stellte fest, dass der Umsatz von Toilettenpapier, Konserven und Nudeln um 100 Prozent stieg. Mineralwasser und Erfrischungsgetränke legten zwischen 13 und 24 Prozent zu.

Bier hingegen, egal ob mit oder ohne Filter, wurde deutlich weniger gekauft. Der Umsatz ging um 10 Prozent zurück, so die Angaben der GfK.

Die Grundversorgung ist den Menschen im Moment am wichtigsten. Biertrinken hat viel mit Geselligkeit zu tun. Man trifft sich mit Freunden gerne auf ein Bier - in "normalen Zeiten". Social distancing ist für den Bierkonsum eindeutig kontraproduktiv.

Hoffen wir, dass wir uns bald wieder fröhlich zuprosten können. Bleibt derweil gesund!

Foto: Sangga Rima Roman Selia - Unsplash

Kommentare

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obareib • vor 4 Jahren
Das ist tatsächlich wünschenswert, dass die „kleinen“ die Krise überstehen. Unsere Läden haben noch reichlich Biervorrat. Ich hab mich zeitig versorgt und dank Kalea noch einiges zum Testen im Haus. Das hilft mir momentan über vieles hinweg 🍻
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klabautermann • vor 4 Jahren
Bleibt zu wünschen und zu hoffen, dass neben den Megakonzernen, die nicht nur Bier sondern auch Nudeln, TK-Pizza und vielleicht sogar Toilettenpapier produzieren, vor allem die kleinen und unabhängigen Brauereien die Krise einigermaßen überstanden. Denn dort wird, wie wir wissen, das beste Bier gebraut.
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raffaellauser • vor 4 Jahren
Ich arbeite selbst in einer Brauerei und muss leider sagen: Es trifft uns hart! Vor allem die Gastronomie bricht fast komplett zusammen. Viele haben schon dicht gemacht. Es kommen schlimme Zeiten auf uns zu...
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edzmän • vor 4 Jahren
Wie sieht es eigentlich in den Brauereien aus? Schließen diese ebenfalls ihre Pforten? Mir ist ja grundsätzlich die Nudel egal - ABER DAS BIER NICHT :-)
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Frankenstein • vor 4 Jahren
Komischerweise ist bei uns in den Läden das Bier auch noch in Mengen vorhanden. Das hatte mich etwas gewundert, schließlich kann man es ja auch gut lagern! Und wie heißt es (natürlich fälschlicherweise😉) im Volksmund zu schön: "Sieben Bier sind auch ein Schnitzel - sieben Bier, die gönn' ich mir - und zu 'nem guten Schnitzel - gehört auch noch ein Bier!"
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markus_ • vor 4 Jahren
Das kann ich so nicht bestätigen. Mein Craft-Beer-Seminar wurde zwar abgesagt, aber da habe ich mir gleich einige Flaschen für zu Hause gekauft. Die kann ich jetzt bewerten und außerdem können wir ja gemeinsam Trends entgegenwirken. In diesem Sinne ein virtuelles Prösterchen!
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nicob79 • vor 4 Jahren
Vor zwei Wochen im Lidl waren auch fast alle Perlenbacher ausverkauft.
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Slurms McKousy Kous the original Partyworm • vor 4 Jahren
Interessant. Ich war gestern im Getränkemarkt und habe festgestellt, dass neben Wasser auch sehr viel Bier ausverkauft war. Scheint wohl eine Momentaufnahme gewesen zu sein.
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