Gerhards Rezept für Februar

Gerhard Litzlbauer steckt mitten in der Ausbildung zum Braumeister. Als wissen- und neugieriger Mensch, lernt er nicht nur vieles über die Herstellung von Bier, sondern auch über die Münchner Küche. Dabei begeistert ihn das "Münchner Schnitzel". Die Unterschiede zum berühmten "Wiener" sind klein, aber fein. Man bestreicht das Fleisch vor dem Panieren mit süßem Senf und bestreut es mit viel frischem Kren, also Meerrettich. Die Brösel für die Panade sind zudem - wir sind ja in der Bayerischen Landeshauptstadt - aus trockenen Brezen, nicht aus Semmeln, wie beim österreichischen Pendant.

Schau Gerhard bei der Zubereitung zu: youtu.be/712Pqx-eOwI

Das Bier, dass Gerhard zum Schnitzel empfiehlt, ist... Nein, kein bayerisches Märzen! Nicht einmal eines aus einer Münchner Brauerei! Er wählt "Herbes Glück", ein klassisch-gebrautes Pils aus der Schlossbrauerei Ellingen in Bayern. Seine schöne und ausgeprägte Hopfenblume erhält das „Glück“ durch die Kalthopfung. Zusammen mit dem Schnitzel ist das ein genialer Gaumenschmaus! Deftig, herb, belebend, harmonisch und voller Glück.

Münchner Schnitzel mit Erdäpfel-Gurkensalat
Für ca. 4 Personen

Für den Erdäpfelsalat:

500 g Kartoffeln, festkochend (Salz, Kümmel, 2 Lorbeerblätter)
2 kleine Salatgurken
2 kleine rote Zwiebeln
½ Bund Schnittlauch
4-6 Radieschen
250 ml kräftige Rinderbrühe
1 EL Estragonsenf
5-8 EL Most- oder Weißweinessig
5 EL Maiskeimöl
2 TL Zucker
Salz, Pfeffer, Kümmel,

Die Kartoffeln, in Salzwasser, mit Kümmel und Lorbeerblätter samt Schale kochen.

In der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen und in sehr feine keine Würfel schneiden, den Schnittlauch ebenfalls fein schneiden. Die Gurke grob schälen und in dünne Scheiben hobeln, leicht salzen. Radieschen waschen und ebenfalls dünn hobeln.

Die weich gekochten Erdäpfeln abgießen, schälen und in Scheiben schneiden. 

Die heiße Rinderbrühe in eine Schüssel geben, Essig, Senf, Zucker und Kümmel mit einem Schneebesen unterrühren. Die Erdäpfel in die Marinade geben, Zwiebelwürfel dazu geben und gut durchmischen. Zum Schluss die Gurken und die Radieschen unterheben und das Maiskeimöl zugeben. Mit Salz, Pfeffer und eventuell noch einmal mit Essig abschmecken. Mit dem geschnittenen Schnittlauch garnieren.

Für die Schnitzel:

4 dünne Kalbsschnitzel aus der Oberschale
100 g süßer Senf
25 g frisch geriebener Meerrettich
100 g Weizenmehl, griffig
2 Eier
3 Brezen vom Vortag (sie sollten trocken sein)
250 g Butterschmalz
2 EL kalte Butter
1 Zitrone
Salz, Pfeffer

Die Brezen mit einer Trommelreibe oder einem Mixer zu Bröseln mahlen und in einen Suppenteller geben. Eier in einem zweiten Suppenteller mit einer Gabel verquirlen, das Mehl in den dritten Teller streuen. Nun die Kalbsschnitzel zwischen zwei Gefrierbeutel geben und platt klopfen. Eine Pfanne eignet sich dazu sehr gut.

Die Schnitzel auf einer Seite leicht salzen und pfeffern. Den süßen Senf mit dem Meerrettich verrühren und gleichmäßig auf die vier Schnitzel streichen. Nacheinander in Mehl, dann in den Eiern und zuletzt in den Brezenbröseln panieren. Überschüssiges Mehl und Ei zwischen den einzelnen Schritten sachte abklopfen. Die Panade nicht zu fest andrücken, da sie sonst nicht gut aufgeht.

Das Butterschmalz in einer großen Pfanne erhitzen. Es hat die richtige Temperatur, wenn man einen Holzkochlöffel in das Fett hält und kleine Bläschen daran aufsteigen. Die panierten Münchner Schnitzel vorsichtig, mit der bestrichenen Seite nach unten, hineinlegen. Während die Schnitzel im Butterschmalz braten, die Pfanne sacht auf der Herdplatte hin und her bewegen. Nach ca. zwei Minuten, wenn die Ränder der Schnitzel anfangen braun zu werden, können sie mit einer Gabel gewendet zu werden. Die Bratpfannen mit den Kalbsschnitzeln weiter leicht auf dem Herd bewegen, bis die Panade goldbraun ist und die typischen Blasen geworfen hat.

Die fertigen Münchner Schnitzel herausnehmen, kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen und heiß mit Zitronenspalten und den Erdäpfel-Gurkensalat servieren. Das Pils nicht vergessen!

"Viel Spaß beim Kochen. Wohl bekomm's, guten Appetit und sehr zum Wohle", wünscht Gerhard Litzlbauer.

Der Koch arbeitete in der Sterne- und Haubengastronomie, wurde dann Bierbrauer und Diplom-Biersommelier, ist bald Braumeister und liefert uns Monat für Monat spannende Rezepte.

Bilder: © Gerhard Litzlbauer

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