Heilpflanze Hopfen

Heilpflanze Hopfen

Der Hopfen rankt sich von April bis Juni fleißig um die Drähte in den Gärten der Hopfenbauern und wächst in Rekordzeit in luftige Höhen. Im Mai kann das Wachstum durchaus 20 bis 30 cm täglich betragen. Das macht den Hopfen zur schnellst wachenden Pflanze in unseren Breiten.

Im August und September wird geerntet. 95 Prozent des Hopfens, der auf der ganzen Welt angebaut wird, gelangt ins Bier. Der Rest dient nicht zuletzt der Gesundheit.

Die Heilpflanze Hopfen

Humulus lupulus, so der botanische Name des Hopfens, ist ein Hanfgewächs. Die Kletterpflanze ist zweihäusig, nur die weiblichen Pflanzen bilden Dolden aus. Zwischen den Blättern der Dolden verbirgt sich das Lupulin, ein feines gelbes Pulver. Etwa 2.000 unterschiedliche Substanzen hat man im Lupulin identifiziert, viele davon wirken Wunder.

Neben seiner Wirksamkeit zur Blutreinigung schätzte man schon im 10. Jahrhundert die entzündungshemmende Kraft des Hopfens. Hildegard von Bingen erkannte im 12. Jahrhundert, dass Getränke, denen Hopfen zugegeben wird, haltbarer sind. Sie ebnete damit den Weg des Hopfens in die Braukunst.

Die Wirkungen der Heilpflanze Hopfen

In den letzten Jahrzehnten wurde der Hopfen wissenschaftlich unter die Lupe genommen. Viele seiner positiven Wirkungen können heute belegt werden. Das sind die wichtigsten:

Der Hopfen beruhigt und fördert den Schlaf.
Verschiedene Studien haben das in den letzten Jahren nachgewiesen. Vor allem die ätherischen Hopfenöle und die Hopfenbitterstoffe wirken nachweislich entspannend, sie machen müde. In der Phytopharmazie wird der Hopfen mit Baldrian kombiniert und zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt.

Der Hopfen wirkt antibiotisch.
Deshalb ist er das natürliche Konservierungsmittel im Bier. Die Bittersäuren aus dem Lupulin verhindern das Wachstum pathogener Bakterien. Nachgewiesen wurde die Wachstumshemmung auch außerhalb von Bier, zum Beispiel bei Erregern von Lebensmittelvergiftungen, Gastritis und sogar bei jenen, die Tuberkulose hervorrufen.

Der Hopfen fängt freie Radikale.
Freie Radikale sind hochreaktive Moleküle. Sie begünstigen Alterungsprozesse, erhöhen die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und stehen im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen.

Der Hopfen wirkt entzündungshemmend.
Die Alpha- und Beta-Säuren des Hopfens sorgen für Linderung von schmerzhaften Entzündungen, zum Beispiel bei rheumatischen Erkrankungen. Man geht davon aus, dass ungefähr zehn Prozent aller Krebserkrankungen auf chronisch entzündlichen Prozesse beruhen. Deshalb nimmt man an, dass der Hopfen die Fähigkeit hat, das Krebsrisiko zu senken.

Hopfen im Bier

Alle Bestandteile des Hopfens finden sich auch im Bier, allerdings in sehr geringer Menge. Wichtig ist, wie so oft, der richtige Blick. Der Hopfen ist eine Heilpflanze, ohne Zweifel, Bier jedoch kein Medikament. Jeder Biergenießer kennt die Schläfrigkeit, die sich nach ein paar Bieren einstellt, Hopfen und Alkohol wirken dann zusammen. Aus medizinischer Sicht hat der Alkohol keine Vorteile, er ist und bleibt ein Gift. Deshalb lohnt der Griff, wenn’s gesund sein soll, zu alkoholfreiem, gut gehopftem, vor allem kaltgehopftem Bier. Dann entfaltet nicht nur der Hopfen seine Kraft, auch Malz und Hefe haben gute Seiten.

Foto (c) beerkeeper.net

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