Starnberger Brauhaus jetzt vollständig von Krombacher kontrolliert

Starnberger Brauhaus jetzt vollständig von Krombacher kontrolliert

Krombacher setzt auf bayerische Schiene im Hellbier-Markt

Der Hellbier-Boom in Bayern hat einen weiteren prominenten Anhänger gefunden: Krombacher ist nun Mehrheitsgesellschafter des Starnberger Brauhaus. Über die GL Verwaltungs GmbH erhöhte die Brauerei aus Nordrhein-Westfalen ihren Anteil auf 65 %, während die übrigen 35 % beim Gründer Florian Schuh verbleiben. Schuh hat sich inzwischen aus dem operativen Tagesgeschäft zurückgezogen, behält jedoch die strategische Verantwortung. Die operative Führung liegt nun bei zwei Geschäftsführern: Manuel Schulz, ehemaliger Leiter Gastronomie bei Krombacher, der umfangreiche Erfahrung in Hospitality und Vertrieb einbringt, und Sven Leindl, technischer Direktor und erster Braumeister der Brauerei, bekannt für die Sicherstellung von Produktionsqualität und Rezeptentwicklung.

Der Schritt von Krombacher folgt auf das leise Aus der eigenen Hellbier-Marke Eins Hell, die ohne den kulturellen Rückhalt einer bayerischen Herkunft kaum Anklang fand. Starnberger, verwurzelt in der malerischen Region am Starnberger See, bietet genau diese Glaubwürdigkeit – eine Stärke, die sich mit dem anhaltenden Erfolg von Tegernseer vom Tegernsee vergleichen lässt.

Mit einer Jahresproduktion von rund 40.000 hl ist die Brauerei inzwischen vollständig in das Krombacher-Netzwerk integriert. Allerdings ist das Wachstumspotenzial am Standort Wieling durch begrenzte Wasserverfügbarkeit eingeschränkt. Um dieses Problem zu umgehen, erwarb Schuh ein 41.000 m² großes Grundstück im Gewerbegebiet Schorn in Starnberg für eine zweite Brauerei mit eigener Abfüllanlage, während alle 15 Mitarbeiter am ursprünglichen Standort verbleiben sollen. Das Projekt liegt jedoch aufgrund lokaler Bedenken zur Abwasserkapazität vorerst auf Eis; Gespräche laufen weiter.

Auch kurzfristig stehen Herausforderungen bevor: Ab dem 1. Oktober werden die Preise von Starnberger aufgrund gestiegener Kosten erhöht. Darauf reagierte der Getränke-Einzelhändler Fristo mit der Streichung aller Starnberger-Biere aus 40 Filialen in Südbayern und ersetzte sie durch „Starnberg Bräu“ aus dem nahegelegenen Tutzing – ein Start-up der Familie Starnberg ohne Verbindung zum Starnberger Brauhaus.

Trotz dieser Hürden zeigt sich Leindl zuversichtlich. Die Nachfrage in der Gastronomie ist robust, das „Starnberger Wirtshaus“ in Olpe erfreut sich guter Resonanz, und Expansionspläne für Nordrhein-Westfalen – den Heimatmarkt von Krombacher – sind fest eingeplant.

Starnberger Brauhaus
DE
Starnberger - Hell
Lager / Helles
4,8% vol.
3,51
Krombacher - Eins Hell
Lager / Helles
5% vol.
3,28
Starnberg Bräu - Helles
Lager / Helles
4,9% vol.
3,72

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