Die Mohrenbrauerei hat sich nach eigenem Bekunden ausführlich und intensiv in einen Markenprozess begeben. Man hat sich noch einmal mit der Geschichte der Brauerei beschäftigt. Sie geht auf das Jahr 1763 zurück, in dem die Brauerei von Johann Mohr erstmals urkundlich erwähnt wird. Aus dieser Zeit stammt auch der Kopf im Logo der Brauerei, das Bestandteil des Wappens der Gründerfamilie Mohr ist. Die Familie Huber hat die Mohrenbrauere am 1. Mai 1834 übernommen und führt das Unternehmen heute in sechster Generation.
Die Brauerei hat sich nach langer Auseinandersetzung entschieden, kein vollkommen neues Logo zu machen, sondern das bestehende der Zeit anzupassen. „Insbesondere diese sehr alte Darstellung hat manche Menschen verletzt. Sie zeigt das Stereotyp eines Schwarzen Menschen, wie man es in kolonialistischen Darstellungen verwendet hat. Das entspricht nicht unserer Wertehaltung“, schilderte Pachole, Co-Geschäftsführer der Mohrenbrauerei.
Die Unterschiede im neuen Logo sind minimal und fast nur in direkten Vergleich erkennbar. Die Darstellung sei künftig "sehr neutral, die schwulstigen Lippen, die stupsige Nase und der etwas gebeugte Halsansatz" seien aus der Darstellung verschwunden. Statt "Mohren" ist zukünfig von "Mohrenbräu" die Rede. Auch damit will man die Rassismus-Debatte entschärfen.
Das Vorarlberger Unternehmen ist sich bewusst, dass nicht alle einverstanden sein werden. Doch Pachole ist selbstbewusst: "Wir haben uns entschieden, unsere Bildmarke zu verändern, den Kopf aber im Logo zu belassen. Das drückt ganz klar aus: Wir stehen zu unserer Tradition, distanzieren uns jedoch ganz entschieden von Rassismus", so Pachole.
Foto: www.mohrenbrauerei.at