Steuerkarusell mit Bier aufgeflogen

Steuerkarusell mit Bier aufgeflogen

Den 56-jährigen französischen Hintermann beziehungsweise Organisator einer international agierenden Gruppierung von Hinterziehern der Biersteuer haben Zollfahnder vergangenen Dienstag (12.03.2019) verhaftet. Daneben vollstreckten die Ermittler des Zolls einen Haftbefehl gegen einen in Würzburg ansässigen Komplizen. Insgesamt 10 Privatwohnungen, Geschäftsräume, Lagerstätten und eine Steuerkanzlei haben die Ermittler des Zolls im Großraum Würzburg durchsucht und dabei umfangreiches Beweismittel sichergestellt. Die Ermittlungen von Zoll und der Staatsanwaltschaft Würzburg erstrecken sich mittlerweile auf insgesamt 8 Tatverdächtige mit unterschiedlichen Staatsbürgerschaften im Alter von 25 bis 56 Jahren.

Um sich die in einigen EU-Mitgliedstaaten hohe Verbrauchsteuer auf Bier zu sparen, bedienten sich die Tatverdächtigen eines beliebten Modells der Steuerminimierung. So wurde in Frankreich produziertes Bier, das dort mit einem relativ hohen Steuersatz belastet ist (rund 35 EUR je Hektoliter) im Verkehr unter Steueraussetzung - also unversteuert - scheinbar nach Deutschland transportiert und hier beim Hauptzollamt Schweinfurt versteuert (ca. 9 EUR je Hektoliter). Weiter wurde vorgespiegelt, dass beim vorgegebenen Firmensitz in Eisingen der Umschlag und Weiterverkauf des aus Frankreich angelieferten und in Deutschland versteuerten Bieres erfolgte.

Dem Ergebnis der Ermittlungen zufolge dürfte das Bier allerdings unmittelbar von Frankreich nach Großbritannien geliefert worden und dort auf dem Schwarzmarkt gelandet sein. Die höchstwahrscheinlich auch dabei eingesparte Biersteuer ist sogar etwa zehn Mal so hoch wie in Deutschland.

Quelle: Zollfahndungsamt München

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