Martin Seidl braute sein erstes Stout bereits 1997 in seiner kleinen Brauerei in Dietrachting. Für den Kalea Bieradventskalender wurde 2017 erstmalig eine größere Menge von seiner "Tinte" eingebraut und fand hier einen großen Anklang außerhalb der Ursprungsregion.
Obwohl es das Bier schon seit mehr als zwanzig Jahren gibt, wurde es erst 2017 auf den Namen getauft, und zwar als Seidl Bierbrauer beim Tölzer Mühlenfeldbräu in Bad Tölz wurde.
"Der Name ist mir spontan eingefallen. Als ich nach dem Brauen die Leitungen putzte, dachte ich mir, es sieht aus wie schwarze Tinte." Verkauft wird es im ganzen deutschsprachigen Raum. "Egal ob ich nach Hamburg oder in die Schweiz fahre, es gibt es überall."
Die schwarze Tinte hat es mittlerweile sogar schon bis in die USA geschafft. Zum einen mit dem Kalea Brewers Advent Calendar und zum anderen ist Martin Seidl selber nach Pennsylvania gereist um dort bei Ever Grain Brewing Co seine Schwarze Tinte als Black Ink Stout eingebraut hat. Dazu würden übrigens säckeweise Getreide aus dem eigenen Anbau nach Amerika exportiert, denn ohne diese gibt es keine Schwarze Tinte! Gemältz und geröstet wurde in einem riesigen Smoker sehr zur Freude von Martin Seidl.
Zum Bierbrauen kam der 46-Jährige nur zufällig. "Es war eine Schnapsidee. Eigentlich bin ich ein sehr ungeduldiger Mensch. An dieser Sache blieb ich aber dran."
Das erste Bier braute er bei sich zu Hause in einem Kochtopf. Ungenießbar, zu viel Schaum, zerrissene Flaschen. Die ersten Versuche gingen daneben. "Bald hatte ich aber den Dreh heraus", sagt der selbsternannte "Bierobelix". Hilfe bekam er von befreundeten Brauern, grundsätzlich eignete er sich sein Wissen aber selbst an, durch Bücherwälzen und Internetdurchforsten. Seit fast 20 Jahren betreibt er nun in Moosbach die Dietrachinger Kleinbrauerei, seit einem Jahr gibt es die Kooperation mit dem Tölzer Mühlenfeldbräu. Das Getreide für seine Biere wächst in St. Peter am elterlichen Hof. Nach der Ernte röstet er es selbst. Ein aufwändiger Prozess, wie es Seidl beschreibt.
Die "Schwarze Tinte" ist übrigens das offizielle Bier der DMX-Sendung "Rockkitchen" und es wurde am Festival Rockavaria in München den Stars hinter der Bühne ausgeschenkt. Seidl kann sich vorstellen, dass er in Zukunft auch weitere Festivals mit seinem Bier versorgen wird, er denkt dabei etwa ans Nova Rock und Wacken.
Ein Craft-Bier von A bis Z, denn sogar die Gerste wird von Seidl am eigenen Hof angebaut und geerntet. Auf jegliche Chemie (Anmerkung Martin Seidl: nicht einmal Mist oder Gülle kommt auf seinen Acker) wird auf seinem Bauernhof und den Zutaten für dieses Bier verzichtet. Stattdessen werden sogenannte Zwischenfrüchte ausgesäht und zur natürlichen Düngung untergepflügt."
Seit 2019 wird die Schwarze Tinte in Kooperation mit der Brauerei Hopfenkopf in der Brauerei Bruckberg gebraut und ist somit ein einzigartiges grenzüberschreitendes Projekt in der Inn-Salzach Region. Das Röstmalz findet die Waage zwischen feinen Kakaonoten bis hin zu röstfrischen Kaffee. Das Singlehoped Stout wird nur mit Soriachi Ace gebraut der sich mit seinen Kokosnoten fein in die Crema des Röstmalzes einbindet. Die Schwarze Tinte ist das perfekte Bier zu Süssspeisen und Desserts. Martin Seidl kreierte mit diesem Bier ein prämiertes und ausgezeichnetes Schmankerl!
Quellen: nachrichten.at
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