Umsatzrekord und Shitstorm

Umsatzrekord und Shitstorm

650.000 Hektoliter wurden im Mai 2018 produziert. Das ist das beste Monatsergebnis in der Geschichte der Brauerei. "Das Rekordergebnis ist der beste Beweis für die Treue und das Vertrauen der Verbraucher in die erstklassige Qualität der Marken aus Krombach", hieß es dazu aus der Brauerei. Verfolgt man die Diskussion der letzten Woche in den Sozialen Medien, so scheint das Vertrauen nicht weiter zu bestehen. Ein wahrer Shitstorm und sogar der Aufruf zum Boykott machen die Runde.

Was war geschehen?

Schon vor einem halben Jahr ist Krombacher eine Lizenzpartnerschaft mit Nestlé eingegangen. Krombacher hat die Eistee-Marke „Nestea“ übernommen und ist nun für ihren Vertrieb in Deutschland und Österreich zuständig. Dazu wurde sogar eine eigene Gesellschaft (N-Tea) gegründet. Bis zur letzen Woche blieb der Zusammenschluss unbemerkt. Ein Post auf der
Facebook-Seite „Politik und Zeitgeschichte" spülte die Kooperation in die Öffentlichkeit und erregt seither die Gemüter. Eine Stellungnahme der Brauerei auf der eigenen Facebook-Seite half nicht, sie bewirkte eher das Gegenteil. Der Shitstorm wurde sogar noch angeheizt. Der Boykott der Biermarke ist für viele treue Krombacher Geniesser die Konzequenz. Es bleibt abzuwarten, wie und ob sich dieser auf die weiteren Verkaufzahlen der Brauerei auswirken.

Nestlé ist unter anderem wegen seiner Wassergeschäfte in der Kritik: Indem Nestlé Wasserrechte z.Bsp. in Afrika kauft und dort Unmengen an Wasser abpumpt, verwandelt das Unternehmen – so die Kritiker – ein kostenloses Allgemeingut in Geld – auf Kosten der Umwelt und der Einheimischen in den betroffenen Gebieten. Viele Menschen boykottieren deshalb Nestlé-Marken.

Foto: © Krombacher Brauerei

Kommentare

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pablo • vor 7 Jahren
Ich empfehle den Film "Bottled Life". Das Geschäftsmodell in Bezug auf Wasser ist m.E. nach unethisch. Wer sich anschließend noch von blumigen Krombacher Werbekampagnen einlullen lässt (immer mit dem Wissen der Zusammenarbeit Krombacher / Nestlé), der glaubt auch an die Fake-News-Kampagnen aus der rechten Ecke.
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hqdqfd444 • vor 7 Jahren
Nestle Boykott & das zu Recht!
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rolandkreissl • vor 7 Jahren
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Raubbau Firmen wie Nestlé boykottiert gehören! Selbstverständlich auch alle ihre Tochterunternehmen. Ich achte im Supermarkt darauf, nichts von Nestlé und Co. zu kaufen (Eine Liste der Einzelunternehmen spare ich mir an dieser Stelle. Diese Informationen kann jeder über Google selbst einholen). Dadurch ist es für mich nur eine logische Konsequenz jetzt auch Krombacher von der Speisekarte zu streichen!
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stefan_winkler • vor 7 Jahren
Nestlé ist besorgt, dass die Menschen in Afrika sauberes Wasser zu trinken erhalten und nicht Gefahr laufen, verseuchtes Wasser konsumieren zu müssen. Wo ist das Problem? Die Gegner global tätiger Unternehmen schütten da Oel ins Feuer
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rabenherz2 • vor 7 Jahren
Krombacher ist ohnehin eher Spülwasser und selbst dafür nicht gut genug. Passt schon wenn das eine Schlammloch das andere schluckt.
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nicob79 • vor 7 Jahren
@Fidel: Danke für die Info. Das erklärt natürlich einiges. Dann brauch ich meine Trinkgewohnheiten bzgl. der ausgewählten Sorte aber zumindest nicht anpassen. Bei Süßigkeiten und sonstiges auch nicht.
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fidel • vor 7 Jahren
@NicoB79, Nestle kauft z.B Wasserrechte von staatlichen Behörden in Drittweltländern, sodass für deren eigene Bevölkerung das Wasser knapp wird etc... Insgesamt sehr fragwürdige Geschäftsgebahren, Stichworte Palmöl, Nachhaltigkeit usw. Ich versuche deren Produkte so gut es gehr zu meiden, was allerdings gar nicht so einfach ist da Dutzende Marken zu Nestle gehören
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P4ddy • vor 7 Jahren
Hatte ich zuerst auch nicht verstanden, hab dann Mal nach Nestlé gegoogelt. Da kam ne Menge zum Vorschein, was ich vorher nicht wusste...
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nicob79 • vor 7 Jahren
Und was ist jetzt schlimm daran? Verstehe den Hintergrund nicht. Eine grosse Industriebierbrauerei vertreibt eine große Handelsmarke? Hmm.
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