Who the fuck is Knaust?

Who the fuck is Knaust?

Und das so sehr, dass er 1575 darüber schrieb: "Die Kunst Bier zu brawen" ist nicht nur ein verdammt alter Schinken, sondern zählt zu den bedeutendsten Bierbüchern der Welt!

In diesem Jahr wird Henricus Knaust 500 Jahre alt.
500 Jahre! Das muss gefeiert werden. Natürlich in Hamburg. Das macht gleich dreifach Sinn. Weil Henricus, oder Heinrich, wie man ihn heute nennen würde, 1520 in der Hansestadt geboren und aufgewachsen ist. Weil dort, bei ÜberQuell, eines von weltweit insgesamt drei erhaltenen Exemplaren seines Bierbuches lagert. Und weil Hamburg im Mittelalter DIE Bierstadt schlechthin war.

Nicht umsonst trug die Stadt den Titel Brauhaus der Hanse. Über 500 Brauereien reihten sich Mitte des 16. Jahrhunderts entlang der Fleete. Das Hamburger Bier war weit über die Stadtgrenzen bekannt und eines der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Bier ernährte die Stadt und die Städter. Das prägte wohl auch den jungen Knaust.

Dieses Bierbuch ist für Bierliebhaber und Brauer ein Krimi
"Fünff Bücher/ Von der Göttlichen und Edlenn Gabe der Philosophischen/ hochthewren und wunderbaren Kunst/ Bier zu brawen. Auch von Namen der vornemsten Biere/ in gantz Teutschlanden/ und von derer Naturen/ Temperamenten, Qualiteten, Art und Eigenschafft/ Gesundheit und Ungesundheit/ Sie seynd Weitzen/ oder Gersten/ weisse/ oder rothe Biere/ gewürtzt oder ungewürtzt.
Jetzo aber auffs newe ubersehen/ und in viel wege/ uber vorige Edition, gemehret und gebessert/ Durch Herrn Heinricum Knaustium, bey der Rechten Doctorem.”

So lautet der vollständige Titel seines Werkes. Zugegeben, bisschen sperrig, der Inhalt aber liest sich für Freunde der Bierkultur wie ein kleiner Krimi. 150 Bierstile in Deutschland und Europa dokumentierte der reisende Beerlover Knaust. Er beschreibt Zutaten, Geschmacksprofile, regionale Eigenarten. Entstanden ist ein Vermächtnis der reichhaltigen Bierkultur und -Vielfalt seiner Zeit.

Viele der von Heinrich Knaust beschriebenen Bierstile sind im Laufe der vergangenen Jahrhunderte verloren gegangen, das Bier fristete lange ein Dasein als Stadion- und Massengetränk mit glatt geschliffenem Charakter. Es brauchte die Craft Beer-Bewegung, um sich an seinen einstigen Kulturwert und komplexe Geschmacksnoten zu erinnern. Für Biergenießer, -kenner und für Braukundige ist Knausts Buch eine Fundgrube. Für ÜberQuells Braumeister Tobias “Tobi” Hess zum Beispiel. “Ich habe Knausts Beschreibungen der damals regionalen Brauspezialitäten aufgesogen”, sagt er begeistert.

Also liebe BeerTaster, erhebt euer Glas und stoßt auf Heinrich Knaust an - der erste BeerTaster der Geschichte!

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