111 neue Bierempfehlungen

111 neue Bierempfehlungen

111 von ein paar Tausend - so will es das Konzept der Reihe. Zugegeben: Die Auswahl so weniger Biere fällt bei der enormen Dichte excellenten Gebräus – zumal aus Privaten Brauereien – nicht leicht; ein Meckern über im Buch Fehlendes ist also vorprogrammiert.

Nehmen wir etwa die fantastische Bierstadt Hamburg, die schon im 15. Jahrhundert das "Brauhaus der Hanse" war und in den jüngsten Jahren neuen Glanz und neue Vielfalt in ihre Bierwelt gebracht hat. Doch von dort finden wir lediglich das Massenprodukt eines Großkonzerns über das ich hier lieber keinen Kommentar abgebe. Dafür sind großartige Hamburger Biere, etwa von Kehrwieder, Ratsherrn, Überquell oder Blockbräu nicht vertreten.

Auch sonst finden wir einige Massenprodukte großer Industrien unter den hundertelf. Das Buch trägt also leider nicht wesentlich dazu bei, Menschen, die sich bei Bier nicht so gut auskennen, auf die Spur grandioser, vielleicht (noch) zu seltener Brauwaren – etwa von Bosch, Härle, Schwendl, Rittmayer oder Stöttner zu bringen. Wurden nur jene aufgenommen, die einen erheblichen Beitrag zahlen oder eine große Menge gedruckter Bücher abnehmen? Wenn dem so wäre - wo ist dann die Kennzeichnung als Werbe-Broschüre? Gut, es gibt Ikonisches, wie Aecht Schlenkerla, das famose Helle von Kraftpaule und über alle Zweifel Erhabenes, wie Commerzienrat Riegele oder Einbecker Ur-Bock.

Jedoch: Die vielen gelisteten Allerweltsbiere gibt es ohnehin an jeder Ecke. Insgesamt wurde mit der Auswahl eine große Chance vertan.

Fakten zum Buch

Thomas Fuchs
111 Deutsche Biere, die man getrunken haben muss
Emons Verlag, Köln
ISBN 978-3-7408-1801-2
18,00 € [DE]
18,60 € [AT]

Coverfoto: Emons Verlag

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