Deutsche Brauereien im globalen Vergleich

Deutsche Brauereien im globalen Vergleich

Auch wenn der globale Bierausstoß weiter rückläufig ist, behauptet sich Deutschland mit sechs Brauereigruppen unter den 40 größten Bierproduzenten der Welt. Das zeigt der aktuelle »BarthHaas-Bericht 2024/2025«, der jährlich Entwicklungen auf dem globalen Hopfen- und Biermarkt dokumentiert.

Stabilität an der Spitze, Umbruch in der Breite

Der weltweite Bierausstoß der 40 größten Konzerne sank im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,6 Prozent auf rund 1.639 Millionen Hektoliter. An der Spitze bleibt alles beim Alten: AB InBev (495,5 Mio. hl), Heineken (240,7 Mio. hl) und China Res. Snow Breweries (108,8 Mio. hl) führen das Feld mit zusammen mehr als der Hälfte des globalen Ausstoßes an.

Weniger sichtbar, aber nicht minder bedeutend sind die Verschiebungen hinter den Kulissen: Rückzug aus Nischenmärkten, Fokussierung auf Kernmarken und der Ausstieg aus Beteiligungen in geopolitisch unsicheren Regionen – viele Konzerne setzen auf Konsolidierung. So verkaufte Molson Coors mehrere US-Marken und Diageo (Guinness) übergab seine Anteile an Guinness Nigeria an ein Unternehmen aus Singapur.

Russland zurück im Ranking – nach Enteignung

Für Bewegung sorgte auch das Comeback russischer Anbieter: Baltika (Platz 12) ist nach der staatlichen Enteignung durch die russische Regierung wieder in der Rangliste vertreten – unabhängig von ihrem früheren Mutterkonzern Carlsberg. Die Übernahme im Sommer 2023 hatte international für Kritik gesorgt. Auch die OPH Vereinigte Brauereien (Platz 24), ehemals Teil von Heineken, werden nun als eigenständige Gruppe geführt. 

Deutsche Braugruppen: Sechs Mal vertreten

Die Bundesrepublik ist mit sechs Gruppen unter den weltweit größten Bierherstellern vertreten – und damit weiterhin eine feste Größe im globalen Biergeschäft. Die Rangfolge innerhalb Deutschlands ergibt sich wie folgt:

1. Radeberger Gruppe (Platz 23) – 10,4 Mio. hl
2. TCB (Platz 28) – 7,5 Mio. hl (dazu gehören u. a. Frankfurter Brauhaus, Feldschlößchen/Dresden, Gilde Brauerei)
3. Oettinger Gruppe (Platz 30) – 6,6 Mio. hl
4. Paulaner Gruppe (Platz 31) – 6,3 Mio. hl
5. Krombacher Gruppe (Platz 32) – 5,94 Mio. hl
6. Bitburger Braugruppe (Platz 33) – 5,78 Mio. hl

Oettinger, lange eine der volumenstärksten Brauereien Deutschlands, verzeichnete 2024 einen Ausstoß von 6,6 Millionen Hektolitern. Im Vorjahr waren es noch 7,5 Millionen – ein Rückgang um 12 Prozent. Dieser deutliche Einschnitt ist vor allem auf Standortschließungen, einen rückläufigen Biermarkt sowie den Rückzug aus Teilen des Handels zurückzuführen. Die Braugruppe verliert zudem im stark umkämpften Preiseinstiegssegment an Boden. Erste strategische Neuausrichtungen – etwa im Bereich Markenimage und Nachhaltigkeit – deuten jedoch an, dass Oettinger sich neu positionieren will.

Quelle: BarthHaas-Bericht 2024/2025
Foto: Claude Piche - Unsplash

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